Sehen will gelernt sein
Sehen ist eine Fähigkeit, die wie das Laufen und das Sprechen erlernt werden muss. Bis zur Vollendung des siebten Lebensjahres ist es uns möglich einen positiven Einfluss auf den Lernprozess und damit auf die Entwicklung der beidäugigen Sehfähigkeit zu nehmen. So können frühzeitig erkannte Sehschwächen durch gezielte kindgerechte Therapieformen in der Sehschule erfolgreich zu behandeln.
Wir empfehlen die erste orthoptische Untersuchung allen Kindern zwischen dem 12. und 24. Lebensmonat. Mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld überprüfen unsere Orthoptik- Expertinnen in Zusammenarbeit mit unseren Fachärzten die korrekte Stellung, die Sehschärfe, die Beweglichkeit und die Zusammenarbeit der Augen.
Kurzsichtigkeite bei Kindern
OCT und Biometrie zur Vermessung der anatomischen Parameter des Auges stattfinden, damit eine Kurzsichtigkeit schneller erkannt und behandelt werden kann.
Auf diese vier Punkte können Sie vertrauen
Diagnostik
Als Teilgebiet der Augenheilkunde bietet die Orthoptik diverse therapeutische und diagnostische Behandlungen. Unsere Orthoptistinnen überprüfen neben der Augenstellung auch das Sehvermögen und das Zusammenspiel beider Augen. Je früher Schielen, eine Sehschwäche oder andere Erkrankungen diagnostiziert werden, umso mehr können besonders die jüngsten Patienten von Prävention und Früherkennung profitieren.
Behandlung
Die Sehstörungen, die in einer Sehschule behandelt werden, sind sehr vielfältig. Viele davon, wie etwa Schielen, lassen sich bereits in der Kindheit diagnostizieren. Unsere Orthoptistinnen arbeiten mit speziell auf Kinder und Kleinkinder zugeschnittenen Behandlungsmethoden und besonders viel Einfühlungsvermögen und Geduld.
Schule für die Augen
Mit speziellen Sehübungen werden die Augen trainiert. Dabei geht es vor allem darum die visuelle Wahrnehmung zu verbessern und vorhandene Defizite zu minimieren. Sehschwächen sollen ausgeglichen werden, um die Sehleistung oder die Zusammenarbeit beider Augen zu verbessern.
Therapien
Zu den klassischen Therapien in der Orthoptik gehört neben der Okklusionstherapie, das Verkleben eines Auges mit einem Pflaster, auch die Verordnung von Brillen für die Patienten. Diese Maßnahmen sind in der Regel erfolgreich, so dass Operationen meist nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden müssen.
Früherkennung ist wichtig
Selbst starke und vor allem einseitige Sehfehler führen nicht unbedingt zu auffälligem Verhalten im Alltag. Doch heute wissen wir, dass unbehandelte Sehschwächen in späteren Jahren zu erheblichen Beeinträchtigungen führen können. Nur wenn beide Augen ein gleichermaßen scharfes Bild an das Gehirn liefern, kann sich das beidäugige Sehen voll entwickeln, daher messen wir in unserer Praxis der Früherkennung von Sehschwächen eine besondere Bedeutung zu.
Skiaskopie
Die Skiaskopie dient zur objektiven Brillenbestimmung / objektiven Refraktionsbestimmung des Auges. Anhand der Untersuchung lässt sich bei Kindern oder Menschen mit Behinderung erkennen, welche Art von Sehfehler vorliegt und wie dieser korrigiert werden muss. Die Skiaskopie zählt zum Goldstandard und ist für die fachgerechte Bestimmung einer Brille bei Kindern unverzichtbar.
Ein Termin dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden.
Verfahren
Bei der Skiaskopie wird mit einem sogenannten Skiaskop in einem gewissen Abstand ins Auge geleuchtet. Durch die Bewegungen der Lichtquelle und durch die genaue Beobachtung der Art der Lichtreflexe im Auge, kann der Spezialist erkennen, welche Art von Sehfehler vorliegt. Durch das Vorhalten verschiedener Gläser kann so eine dementsprechende Brillenverordnung ausgestellt werden.
Die Skiaskopie in Zykloplegie wird ohne aktive Mitarbeit des kleinen oder großen Patienten durchgeführt, daher lassen sich Kinder in jeglichem Alter sowie Menschen mit Behinderung unkompliziert untersuchen, der Patient muss lediglich in Richtung des Lichtes schauen.
Augentropfen
Jedes Kind bekommt vor der Skiaskopie pupillenerweiternde Augentropfen. Diese Augentropfen unterdrücken die sogenannte Akkommodation und die Pupille bleibt weit geöffnet. Die Funktion des Muskels im Strahlenkörper wird also vorübergehend „gelähmt“. Die Akkommodation zählt zu den größten Fehlerquellen bei der Brillenbestimmung von Kindern, da Kinder normalerweise besonders gut akkommodieren können.
Nachdem die Pupille mit einem Augentropfen geweitet und ruhiggestellt wurde, ist das Auge in Zykloplegie und das Kind besonders lichtempfindlich, es kann Dinge im Nah- und Intermediärbereich nicht mehr deutlich sehen. Dies ist ein vorübergehender Zustand, der sich nach ca. 4-24 Stunden wieder legt.
Wann kann ein Termin zur Skiaskopie vereinbart werden?
- im Anschluss an einen Sehschultermin
- Brille defekt / stark verkratzt
- Brillenwerte passen nicht mehr
- die letzte Brillenverordnung ist schon ein Jahr oder länger her und die Brillenwerte sollen noch einmal kontrolliert werden
- das Kind äußert Probleme mit der Brille bzw. beim Sehen
"Man darf nicht verlernen, die
Welt mit den Augen eines
Kindes zu sehen."
Henri Matisse
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