Hornhautverpflanzung/ Hornhauttransplantation
Hornhautverpflanzung/ Hornhauttransplantation (Keratoplastik)
Als Hornhautverpflanzung, Hornhauttransplantation oder auch Keratoplastik wird die Entfernung einer erkrankten oder stark geschädigten Hornhaut und der anschließende Ersatz mit der Hornhaut eines verstorbenen Organspenders bezeichnet. Sie ist die am häufigsten durchgeführte Transplantation in Deutschland. Eine Hornhautverpflanzung ist z.B. bei fortgeschrittener Hornhautdegeneration oder einer Hornhautdystrophie notwendig, um das Sehvermögen wieder herzustellen. Abstoßungen der verpflanzten Hornhaut sind sehr selten, aber möglich. Sie zeigen sich meist als erneute Hornhauteintrübung. Die erste Hornhauttransplantation wurde bereits 1905 durchgeführt, damit ist sie auch die am längsten am Menschen durchgeführte Transplantation. Leider gibt es weniger Organspender als Menschen, die eine Spende benötigen. Die Wartezeit für eine Hornhauttransplantation beträgt 2-6 Monate. Als Spender sind generell Menschen zwischen 10 und 85 Jahren geeignet. Jeder Spender kann 2 Menschen zu einem besseren Sehvermögen verhelfen. Kosmetisch hinterlässt die Entnahme der Hornhaut beim Spender keinen Defekt, da eine Glasprothese eingesetzt wird. Die entnommenen Hornhäute werden in sogenannten „Hornhautdatenbanken“, meist an den Universitätskliniken, gesammelt, zentral verwaltet und an die Empfänger verteilt.
Es existieren bereits Versuche mit künstlich hergestellten Hornhautprothesen. Diese zeigen jedoch noch starke optische Einschränkungen und wurden bisher nur in Einzelfällen und zu Studienzwecken eingesetzt. Weiterführende Informationen findet man z.B. hier: http://www.hornhautbank-muenchen.de/startseite.html