Räumliches Sehen
Räumliches Sehen
Räumliches Sehen wird auch als Dreidimensionales (3D) Sehen oder Stereosehen bezeichnet. Grundlage ist die Überschneidung der Gesichtsfelder beider Augen. Von einem Gegenstand entstehen also zwei etwas unterschiedliche Bilder (sogenannte Querdisparation). Das Gehirn verbindet beide Bilder dann zu einem 3D-Bild. Dies ist ein hochkomplexer Prozess, der erst erlernt werden muss und sehr anfällig für Störungen ist. Schielen, einseitige Schwachsichtigkeit, Störungen der Sehnerven oder der Verschaltung im Gehirn können Doppelbilder und/oder den dauerhaften Verlust des räumlichen Sehens verursachen. Werden angeborene Augenfehlstellungen nicht korrigiert, kann das räumliche Sehen nicht erlernt werden. Bei 5% der Bevölkerung ist die Fähigkeit zum räumlichen Sehen überhaupt nicht angeboren. Es gibt jedoch „Hilfsmöglichkeiten“, um dennoch Entfernungen und Objektbeziehungen untereinander abschätzen zu können. Zu diesen sogenannten monokularen Tiefenkriterien zählen:
- geometrische Perspektive (ein weiter entfernter Gegenstand ist kleiner)
- Konturenunschärfe (ein weiter entfernter Gegenstand ist weniger scharf)
- Objektüberdeckung (ein weiter entfernter Gegenstand wird von einem näher gelegenen überdeckt
- Parallaxe (Kopfbewegungen erlauben eine bessere räumliche Abschätzung)