Schwangerschaft
Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft ist immer eine besondere Phase mit vielen Veränderungen. Die hormonellen Umstellungen während der Schwangerschaft wirken sich im gesamten Körper aus und können auch an den Augen Veränderungen hervorrufen. Diese sind fast immer normal und bilden sich nach der Schwangerschaft wieder zurück.
- So ändert sich bei 90% der Schwangeren die Hautpigmentierung, was auch im Gesicht und den Augen sichtbar werden kann.
- Durch veränderte Tränenproduktion können für die Zeit der Schwangerschaft trockene Augen und eine Kontaktlinsenunverträglichkeit auftreten.
- Durch das Pressen während der Geburt erhöht sich kurzzeitig der Augeninnendruck. Dies ist jedoch unbedenklich. Auch kleine, ungefährliche Einblutungen ins Auge sind möglich (Hyposphagma).
- Die Schwangerschaftshormone fördern eine Wassereinlagerung in verschiedene Gewebe. Hierdurch können Hornhaut- und Linsendicke verändert sein. Das Entstehen oder die Verstärkung von Refraktionsanomalien, insbesondere von Kurzsichtigkeit, wird so begünstigt. 10-15% der Schwangeren berichten von dieser Veränderung. Sie bildet sich nach der Geburt ebenfalls zurück.
- Selten entwickelt sich eine Retinopathia centralis serosa mit Verzerrtsehen und Abnahme der Sehschärfe. Auch hier nehmen die Symptome nach der Schwangerschaft ab.
- Gelegentlich kommt es während der Schwangerschaft zu einem erhöhten Blutdruck (Schwangerschaftshypertonie). Dieser kann im Gegensatz zu den o.g. Veränderungen dauerhafte Schäden, u.a. am Auge hervorrufen. Besonders die Netzhaut ist hiervon betroffen, das Risiko für eine Netzhautablösung oder die frühzeitige Entwicklung einer feuchten Makulopathie ist teilweise stark erhöht. Eine Schwangerschaftshypertonie muss daher immer konsequent behandelt werden.
Ein großes Thema ist die Medikamentenverträglichkeit in der Schwangerschaft und Stillzeit. Sollten einen Medikamenteneinnahme oder eine bestimmte Untersuchung notwendig werden, muss immer eine sorgfältige Aufklärung und eine Abwägung von Risiken und Nutzen erfolgen. Bestenfalls stimmen sich die ÄrztInnen der behandelnden Fachbereiche (z.B. Augenheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe) sowie die betreuende Hebamme miteinander ab. Glücklicherweise sind viele Untersuchungen und auch Medikamente unbedenklich. Eine gute Übersicht bietet auch https://www.embryotox.de/. Es ersetzt jedoch keine ärztliche Beratung!