Netzhautimplantat

Netzhautimplantat (Retina Implant System)

Der Ersatz der Netzhaut bei Schädigungen durch ein künstliches Netzhautimplantat ist Gegenstand zahlreicher Forschungsarbeiten. Grundsätzlich werden zwei verschiedene Systeme untersucht:

  • Beim SUBRETINALEN SYSTEM wird das Implantat unter der Netzhaut eingesetzt. Hier erkennen Photoelektroden die Lichtreize und geben sie an die lichtverarbeitenden Zellen Bipolarzellen weiter. Jedem Bereich auf dem implantierten Chip entspricht ein Netzhautbereich. So kann das Gehirn die Reize räumlich zuordnen. Kontrasteinstellungen werden äußerlich durch eine Bedieneinheit hinter dem Ohr vorgenommen. Hier liegt auch die Stromversorgung. Bisher konnte so in einer Studie mit 35 Blinden eine Sehschärfe von 3% erreicht werden.
  • Das EPIRETINALE SYSTEM hat einen Chip, der vorn auf der Netzhaut aufliegt.      Eine räumliche Zuordnung ist hier allein mit dem Implantat nicht möglich sondern erfolgt in Kombination mit einer äußeren Kamera. Die Kamera nimmt das Bild auf und sendet entsprechende Signale an das Implantat. Dieses löst dann eine weitere Reizleitung über den Sehnerven aus. Bisher war dadurch nach langem Training der Patienten  ein Unterscheiden von Linien und Quadraten möglich.

Für differenzierte Sehtätigkeiten wie Lesen sind beide Systeme (noch) nicht geeignet und es bedarf weiterer Entwicklung und Forschung.

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